Rückgänge beim Umsatz, Anstieg der Lohnkosten, erster Dämpfer bei der Beschäftigung – das zeigt der DATEV Mittelstandsindex für Bayern im März 2025. Erstmals liegen detaillierte Daten für die Umsatzentwicklungen in den einzelnen bayerischen Regionen vor.
Der DATEV Mittelstandsindex wertet Millionen von anonymisierten Datensätzen aus, die der IT-Dienstleister DATEV eG im Auftrag seiner Kunden in den DATEV-Systemen verarbeitet. Er basiert also auf tatsächlich gebuchten Daten und nicht auf Umfragen. Auf Basis der Analysen werden jeden Monat jeweils ein Index zur Entwicklung des Umsatzes, der Löhne und Gehälter sowie der Beschäftigung in den kleinsten, kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Deutschland erstellt. Aus Bayern fließen in den DATEV Mittelstandsindex die Daten von 160.000 Unternehmen ein. Die aggregierten Werte werden nun jeden Monat vom Wirtschaftsbeirat separat für Bayern ausgewertet und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Im März 2025 ist der Umsatz dieser bayerischen Unternehmen im saison- und kalenderbereinigten Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent gesunken. Im Gegenzug sind die Löhne und Gehälter um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Beschäftigung sank im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent. Perspektivisch dürfte die Beschäftigung weiterhin rückläufig sein.
Für den Indikator des Umsatzes liegen nun für Bayern detailliertere regionale Zahlen vor. Sie zeigen die Entwicklungen in den unterschiedlichen Industrie- und Handelskammer-Bezirken, in denen die Unternehmen registriert sind. Der stärkste Rückgang zeigt sich im Vergleich zum März 2024 in der IHK-Region Nürnberg und Mittelfranken (-6,2 %). Am wenigsten betroffen ist die Region Aschaffenburg, wo sogar ein leichtes Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen ist und der Indexwert noch am höchsten von allen Regionen liegt (-0,4 %, Index 94,0). Stärkere Rückgänge gegenüber dem Vorjahr zeigen sich noch in den Regionen Oberpfalz/Kelheim, also dem IHK-Bezirk in dem der Wirtschaftstag 2025 stattfindet, sowie München und Oberbayern.
IHK-Bezirk | Umsatzveränderung | Umsatzindex |
IHK Nürnberg für Mittelfranken | -6,2% | 84,7 |
IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim | -5,4% | 92,2 |
IHK für München und Oberbayern | -4,7% | 89,5 |
IHK für Niederbayern | -3,1% | 87,7 |
IHK Würzburg-Schweinfurt | -2,8% | 89,7 |
IHK zu Coburg | -1,5% | 92,9 |
IHK Oberfranken Bayreuth | -0,9% | 87 |
IHK Schwaben | -0,6% | 91,1 |
IHK Aschaffenburg | 0,4% | 94 |
„Wir sind dankbar für die einmalige Gelegenheit, die besondere Daten- und Mittelstandsexpertise von DATEV und ihren steuerberatenden Mitgliedern nutzen zu dürfen“, so die die Präsidentin des Wirtschaftsbeirats Bayern, Prof. Dr. Angelika Niebler, Mitglied des Europäischen Parlaments. „So erhalten wir einen bisher nicht vorhandenen aktuellen und tiefgehenden Einblick in die wirtschaftliche Lage der mittelständischen Unternehmen in Bayern und das aufgeschlüsselt nach einzelnen Regionen. Die Initiative von DATEV-CEO Prof. Dr. Robert Mayr ist ein herausragendes Beispiel für unternehmerische Verantwortung und gelebte Partnerschaft. Sie ermöglicht Einblicke in die aktuelle Situation des bayerischen Mittelstands und unterstreicht dessen Bedeutung für die wirtschaftliche Stabilität der Region.“
Für die Präsidentin bestätigt die Analyse der bayerischen Daten aktuelle Beobachtungen und die Notwendigkeit zu handeln: „Unsere Unternehmen brauchen ein stabiles und nachhaltiges Wachstum.“ Dass Bayern als international agierender Standort stärker betroffen ist als andere, sei kein Wunder. „Es hat etwas gedauert, aber jetzt ist es auch durch den Einfluss Bayerns gelungen, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft auf die Spitzen der Agenda in Berlin und Brüssel zu setzen. Die beschlossene Senkung der Unternehmensbesteuerung, die Entlastung bei den Energiepreisen und der Abbau von Bürokratie auch durch die Omnibus-Pakete in der EU müssen jetzt zuverlässig und schnell kommen.”
Der Wirtschaftsbeirat Bayern und die Genossenschaft DATEV kooperieren bei der Aufbereitung der Daten des DATEV Mittelstandsindex für Bayern. Auf dem Bayerischen Wirtschaftstag in Amberg wird erstmals eine entsprechende Datenauswertung auch für die Region in Bayern vorgestellt. Mit dem DATEV Mittelstandsindex gibt die Genossenschaft seit September 2024 jeden Monat datenbasiert einen aktuellen Einblick in die wirtschaftliche Lage des Mittelstands in Deutschland. Nun wurden diese Daten für die Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsbeirat erstmals für Bayern nach einzelnen Regionen analysiert.